Trainingsauftakt: Hansa Rostock und Trainer Hollerbach starten Neuanfang

Stand: 23.06.2024 16:40 Uhr

Fünf Wochen nach dem Abstieg in die 3. Liga hat der FC Hansa Rostock am Sonntag die Vorbereitung auf die kommende Saison aufgenommen. Mit dem neuen Trainer Bernd Hollerbach soll ein Neustart gelingen. Interims-Vorstandschef Jürgen Wehlend bittet um Geduld.

Realismus, Demut, Bescheidenheit - Attribute, die am Sonntag zu Schlagworten wurden bei der Vorstellung von Hollerbach, bevor er um 16 Uhr zur ersten Trainingseinheit bat. Man gehe ambitioniert in die neue Saison, betonte Wehlend, "dafür steht auch Bernd Hollerbach als Trainer. Aber wir sind uns darüber im Klaren, dass es wohl mehr als eine Transferperiode braucht, bis das erklärte Ziel des FC Hansa wieder erreichbar sein dürfte - die Zweite Liga". Ein sportlicher Neuanfang brauche "Zeit und Geduld".

Fast komplett neuer Kader auf der "Kogge"

Das mittelfristige Ziel der "Kogge" ist damit klar, das für die Spielzeit 2024/25 blieb offen. Aus gutem Grund, denn Hollerbach wird die Aufgabe nach dem Abstieg aus der 2. Liga mit einem beinahe komplett neuen Kader angehen müssen. Der 54-Jährige empfing zum ersten Aufgalopp 20 Spieler, die wenigsten von ihnen waren in der vergangenen Saison dabei. 19 Profis haben das Team verlassen. Aktuell stehen dem erst vier Neuzugänge gegenüber.

"Nach dem Abstieg war es nicht ganz einfach", bekannte Hollerbach. "Amir (Sportchef Amir Shapourzadeh, d.Red.) hat mir ein Blatt Papier gegeben, ich habe die Spieler gesehen, dann habe ich es umgedreht, aber dann war keiner mehr drauf. Also war mir schon bewusst, dass das eine schwierige Aufgabe wird."

Chance für den Nachwuchs, sich zu zeigen

Nichtsdestotrotz geht der ehemalige Bundesliga-Profi des FC St. Pauli und des Hamburger SV den neuen Job "voll motiviert und positiv" an. "Ich habe diesen Verein als Spieler erlebt. Mir war schon damals bewusst, welche Bedeutung dieser Verein für die Region hat und was hier für eine Stimmung im Stadion ist", berichtete er.

"Mit dem HSV bin ich nicht gerne hergefahren, man hatte immer das Gefühl, man spielt gegen zwölf Leute. Das Publikum war fantastisch. Die ganze Region fiebert für Fußball." Bernd Hollerbach

Die Situation im Kader sei auch eine Chance für den Nachwuchs, sich zu zeigen, betonte der Würzburger, der beim FCH die Nachfolge von Mersad Selimbegovic antritt. In den vergangenen Woche sei er hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, Gespräche zu führen. Unter anderem mit dem gebürtigen Rostocker Marcus Rabenhorst, der in den vergangenen sieben Jahren im Nachwuchsbereich des HSV arbeitete. Nun steht er Hollerbach als zweiter Co-Trainer zur Seite.

"Wir wollen aktiv sein, nicht passiv"

"Wir müssen wieder eine Einheit werden. Wir wollen aktiv sein, nicht passiv, und dem Gegner unser Spiel aufzwingen", unterstrich Hollerbach an seinem ersten Arbeitstag auf dem Platz. Das gelte vor allem im eigenen Stadion. Mit welcher taktischen Formation er das Unterfangen angehen wolle, ließ er in Anbetracht des noch schmalen Kaders offen: "Wir wollen die Stimmung mit Einsatz und Leidenschaft erzeugen. Das kann ich versprechen."

Nach Neuruppin kommt Lazio Rom

In der rund sechswöchigen Vorbereitung bis zum Start der neuen Drittligasaison haben die Mecklenburger mehrere Testspiele geplant. Das erste findet in sechs Tagen im Müritz-Stadion beim SV Waren statt, das letzte am 27. Juli im Ostseestadion gegen den Traditionsverein Lazio Rom. Vom 15. bis zum 22. Juli geht der Club ins Trainingslager in Neuruppin.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 23.06.2024 | 19:30 Uhr

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